Donnerstag, 12. Januar 2017

Das Paradoxon der Wartezeit

Da ich grade definitiv nicht lernen müsste und auch nicht schon seit 2 Stunden ein quälend langweiliges Skript zusammenfasse, habe ich Zeit, ein Update zu geben.

Mittlerweile sind es nur noch 16 Tage, bis der große Tag gekommen ist. Wenn ich mit Leuten darüber reden, wie lange es noch dauert, komm meistens die Rückmeldung, dass 16 Tage ja "nur noch ein Katzensprung" sind und das viel schneller vergeht, als ich denken würde... Das stimmt teilweise. Ich schreibe einen Tag bevor ich Nelson abhole eine Matheprüfung. Während des Lernens fällt mir auf, dass es ja nicht mehr lange hin ist und ich müsse anfangen zu lernen, bzw. mehr lernen, sonst schaffe ich das nicht bis zur Klausur. Dazu muss ich sagen, dass ich nie gut war, in der Vorbereitung für Prüfungen, deswegen ist dieser Gedankengang relativ normal. Aber wenn ich jetzt daran denke, dass es noch 16 Tage sind, bis ich Nelson abhole, habe ich das Gefühl, es dauert ewig. Das ist ziemlich paradox, weil ich die Klausur, einen Tag vorher, als zu schnell nahe kommend sehe und Nelson als zu langsam. Daran sieht man sehr schön, wie Emotionen und Gefühle die eigene Wahrnehmung ziemlich stark manipulieren können. Man kann sich gleichzeitig gegen ein näherkommendes Datum sträuben und es sehnlichst herbeiwünschen.

Da ich aber sehr viel Zeit finde, mich irgendwie anders zu beschäftigen, als zu lernen - wenn ich nach x abgeschriebenen Seiten echt keinen Kopf mehr für Mathe habe - habe ich mir meinen Plan etwas weiter ausgearbeitet und habe einen Schnuppertermin bei einer Hundeschule gemacht. Die Hundeschule war mir vor allem wichtig, dass Nelson weiterhin genügend Sozialkontakte hat, da ich denke, dass es gut ist, wenn er lernt, wie er mit anderen Hunden umgehen sollte. Hier, wo ich wohne, gibt es zwar mehrere Hund, von denen ich aber die Besitzer nicht kenne, somit wird ein geregelter Sozialkontakt erst mal schwierig. In meiner neuen Wohnung gibt es deutlich mehr Hunde, die auch in Gruppen gehen, somit ist die Chance auf Hundekontakte dort sehr hoch.
Natürlich ist eine gute Hundeschule auch sehr sinnvoll für die Erziehung, aber darüber kann man ja erst berichten, wenn man mal dort war.

Momentan habe ich die erste Woche geplant, dies zwar nicht nach Stunden, aber ich habe mir aufgeschrieben, was ich in der Woche erziehungstechnisch machen sollte und möchte. Hierunter fallen unter anderem die Stubenreinheit - auch wenn Nelson im Prinzip stubenrein ist, wenn ich ihn bekomme, aber durch die ganz andere Situation und auch dadurch, dass ich darauf achten muss, wann er mal raus muss, kann es hier auch mal zu Malheuren kommen -, die Gewöhnung an den Schlafplatz und erste Grundübungen. Hier muss ich natürlich schauen, in wie weit ich Nelson damit fordere, ihn aber nicht überfordere.
Auch stehen einige Verhaltensweisen für mich auf der Liste, im Prinzip Dinge, die einem die spätere Erziehung erleichtert. Das Futter nicht dauerhaft stehen lassen, manche Türen schon mal zumachen, wenn man in dem Raum ist, damit der Welpe langsam an das Alleine lassen gewöhnt wird usw.
Ich vermute nämlich sehr stark, dass ich, sobald Nelson da ist, erstmal alles vergesse, was ich gelesen habe, somit ist so eine Art Handbuch für den ersten Tag (wie ich mich verhalten sollte) ganz sinnvoll.
Aber wenn ich das genau bedenke, brauche ich das bestimmt nicht, schließlich verliert man sich ja auf keinen Fall in diesen liebevollen, kleinen, braunen Augen des Flauscheballs...
Ich werde mich nun weiter ans Lernen begeben und wünsche Euch noch einen schönen Abend.

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